3915 Minuten Einsatzzeit in 89 Begegnungen stehen für Jürgen Müller zu Buche. Seit vier Jahren trägt er das Trikot des HCOB. 2020 kam er von der SG BBM Bietigheim. Professioneller Handballspieler ist er rund 20 Jahre, unter anderem bei HBW Balingen-Weilstetten, beim HSV Hamburg und ein Jahr in Schweden. Dass nun der Abschied für den 37-Jährigen näher rückt, ist ihm bewusst, aber nicht omnipräsent: „Da ich mich bereits vor einigen Monaten bewusst dafür entschieden habe, nach dieser Saison meine aktive Karriere zu beenden, überrumpelt mich diese Situation nicht.“ Vielmehr freut er sich auf die letzten Spiele und darüber, dass richtig Feuer drin ist. „Wir sind jetzt in der entscheidenden Phase der Saison“, sagt er. „Wir haben es selbst in der Hand, die Aufstiegsrunde zu erreichen.“ Deshalb gilt die volle Konzentration dem Spiel gegen Würzburg. Alles andere kommt danach.
Als sich Jürgen Müller vor viereinhalb Jahren im Vorfeld des Wechsels mit dem HCOB befasste, „wurde mir von einem familiären Verein berichtet, der sich kontinuierlich weiterentwickeln will. Genauso war es.“ Und zwar in positiver Hinsicht. Emotional, „weil ich schnell zu vielen Menschen einen guten Draht gefunden habe.“ Und sportlich. Mit Jürgen Müller und oft auch aufgrund seiner Leistungen entwickelte sich die Mannschaft, die vor einigen Jahren um den Verbleib in der Liga kämpfen musste, zum Spitzenteam. „Darüber freue ich mich sehr“, sagt der Keeper, der in jungen Jahren einmal für die Nationalmannschaft spielte, und sieht einen Grund darin, dass die Strukturen und Rahmenbedingungen im Verein in den vergangenen Jahren in vielerlei Hinsicht optimiert wurden. „Der HCOB ist auf einem guten Weg“, findet Jürgen Müller. Im vergangenen Jahr wurde die Mannschaft Staffelsieger, nun bietet sich erneut die Chance zum Einzug in die Aufstiegsrunde. Die Ambitionen sind da und werden untermauert. „Mein Anspruch war, der Mannschaft zu helfen“, erinnert sich Jürgen Müller ans Jahr 2020 zurück. Sein sympathisch zurückhaltendes Wesen hält ihn davon ab, sich selbst zu sehr in den Fokus zur rücken, aber klar ist: Seine Paraden waren für viele Siege in den vergangenen Jahren nicht nur wichtig, sondern entscheidend.
Und so soll es auch am Samstag gegen die Wölfe aus Würzburg sein. „Es ist das entscheidende Spiel um die Aufstiegsrunde, darum erwarte ich ein in der Abwehr hart geführtes Spiel mit zwei Mannschaften, die das Spiel unbedingt gewinnen wollen“, sagt Jürgen Müller. Das Hinspiel hat er nicht vergessen. „Da haben wir noch etwas gutzumachen. Nun haben wir den Heimvorteil, und wir treten mit voller Kapelle an. Daher bin ich zuversichtlich, dass wir das Spiel gewinnen werden.“