Der Ludwigshafener Coach Johannes Wohlrab, vor drei Jahren mit dem TV Hüttenberg schon einmal in einem Pokalspiel in der Gemeindehalle erfolgreich, hatte nach der Partie allen Grund zur Freude. Er betonte die gute Atmosphäre in der Halle und machte seinem Team ein Kompliment dafür, „wie souverän es die Aufgabe gelöst hat.“ HCOB-Coach Stephan Just befand, dass der Spaßfaktor für ihn deutlich kleiner gewesen sei, abgesehen von einem Aspekt: „Mit der ersten Viertelstunde können wir zufrieden sein.“
In dieser Phase der Partie zeigte die Heimmannschaft gegen den klassenhöheren Club ihr Können. Sie spielte mit gutem Tempo und großer Entschlossenheit und setzte eigene Akzente. Torwart Janis Boieck gewann drei Siebenmeterduelle – zweimal durch Paraden, einmal durch einen Pfostenwurf von Tim Schaller. Im Angriff überzeugte HCOB-Zugang Nick Fröhlich mit Toren aus der zweiten Reihe. Auch sonst lief der Ball gut. Bis zum 6:6 sah es für die Hausherren vielversprechend aus.
Dann riss der Faden. Eulen-Trainer Johannes Wohlrab machte es daran fest, „dass wir uns in der Abwehr stabilisiert haben und wir Würfe aus dem Rückraum provoziert haben, so wie wir es uns vorgenommen haben.“ Die Sportler aus der Pfalz erarbeiteten sich Ballgewinne, die sie zu Kontern nützten. Außenspieler Kian Schwarzer war oft als Erster vorn, er war am Ende der Partie mit sechs Treffern erfolgreichster Feldtorschütze. Seine Mannschaft hingegen habe sich „durch das Auslassen freier Chance sehr verunsichern lassen“, fand HCOB-Coach Stephan Just. Zehn Minuten ohne Treffer sorgten dafür, dass der Anschluss weg war. Zur Pause stand es 9:16.
Nach dem Seitenwechsel blieb es bei der Ludwigshafener Dominanz. Die Murrtaler fanden nicht mehr in die Partie, ließen weiter Chancen aus, auch zwei Siebenmeter. Sie leisteten sich viele konzentrationsbedingte technische Fehler. Trainer Stephan Just brachte es auf den Punkt: „In der zweiten Halbzeit konnten wir an die gute Anfangsphase nicht mehr anknüpfen und wir haben uns von einer sehr guten Eulen-Mannschaft abkochen lassen.“ Was die Leistung seines Teams betraf, sah es Gästecoach Johannes Wohlrab ganz ähnlich: „Das Zusammenspiel der ersten Formation hat schon sehr gut funktioniert.“ Die Eulen agierten auf einem Niveau, das ihren mitgereisten Anhänger viel Vorfreude auf die kommende Zweitliga-Saison machte.
Für den HCOB hingegen war die Pokalniederlage ein Dämpfer, vielleicht aber einer von positiver Natur, so die Hoffnung von Trainer Stephan Just. Und zwar deshalb, weil der Zweitligist manches offen legte, was beim Drittligisten nun ein Schwerpunkt in der Trainingsarbeit der kommenden Tage werden wird. Vor allem in Punkto Treffsicherheit und Chancenverwertung gilt es, bis zum kommenden Samstag eine Verbesserung zu erreichen, um gut gewappnet ins Drittliga-Auftaktspiel bei den Rhein-Neckar Löwen II gehen zu können.
Stimmen zum Spiel
HCOB-Trainer Stephan Just: „Mit der ersten Viertelstunde können wir zufrieden sein. Durch das Auslassen freier Chancen haben wir uns dann aber sehr verunsichern lassen. In der zweiten Halbzeit konnten wir an die gute Anfangsphase nicht mehr anknüpfen und wir haben uns von einer sehr guten Eulen-Mannschaft abkochen lassen. Zum Start war das heute nicht optimal. Aber es war ein positiver Dämpfer, weil wir wissen, woran wir arbeiten müssen.“
Eulen-Trainer Johannes Wohlrab: „Es hat Spaß gemacht, das erste Pflichtspiel hier vor so einer Kulisse zu bestreiten. Meiner Mannschaft muss ich ein Kompliment machen, wie souverän es die Aufgabe gelöst hat. Wir haben uns in der Abwehr stabilisiert und Würfe aus dem Rückraum provoziert, so wie wir es uns vorgenommen hatten. Das Zusammenspiel der ersten Formation hat schon sehr gut funktioniert.“
Rund ums Spiel
Beim HCOB fehlte Elias Newel. Der mit einem Zweifachspielrecht ausgestattete Rückraumspieler war für Erstligist Frisch Auf Göppingen im Einsatz.
Unter den Zuschauern in der Gemeindehalle war Johannes Heufelder, der Coach der Wölfe Würzburg. Sein Team ist in zwei Wochen der erste Heimspielgegner des HC Oppenweiler/Backnang.
Der HCOB verpasste die Überraschung, dem HC Empor Rostock gelang sie: Der Drittligist aus Mecklenburg-Vorpommern warf den Neu-Bundesligisten 1. VfL Potsdam aus dem Pokal.