Das Duell des Ersten gegen den Dritten wurde den Erwartungen gerecht, ein echter Schlager. Es ging heiß her, mit viel Leidenschaft und Einsatz, auf dem Spielfeld und auf den Rängen, aber immer fair. „Die Halle hat dieses Spiel heute zu einem besonderen Derby gemacht“, fand HCOB-Trainer Stephan Just und bilanzierte nach dem Schlusspfiff: „Es war ein packendes Spiel und es war alles drin.“ Für sein Team, aber auch für Horkheim. Der ewige Rivale aus dem Heilbronner Süden präsentierte sich als starker Gegner, hatte in der ersten Halbzeit Vorteile und durfte – trotz Niederlage – stolz auf eine gute Leistung sein. „Es war ein brutal enges Spiel“, fand TSB-Coach Oliver Heß.
In den ersten 30 Minuten lagen die Gäste größtenteils in Führung. Oliver Heß sagte, „dass wir eine überragende erste Halbzeit gespielt und eine super Abwehr gestellt haben.“ Der TSB ließ nur 13 Tore zu, eine gute Bilanz für die Gäste, eher nicht so berauschend aus Sicht der Gastgeber. Der HCOB tat sich vorne schwer, ließ sich zu technischen Fehlern oder zu vergebenen Torgelegenheiten verleiten. Die Horkheimer nutzten das geschickt aus, erzielten in der ersten Halbzeit einige Kontertore. Beim 12:9 (20. Minute) durch Luis Mönch hatte die Mannschaft des TSB im 51. Duell beider Clubs einen Vorsprung herausgeworfen, der nicht ohne war.
„Bis dahin hat uns Horkheim den Derbycharakter vorgemacht“, fand HCOB-Coach Stephan Just – oder mit Blick auf sein Team formuliert: „Wir waren nicht so griffig und konnten froh sein, zur Pause nicht höher zurückzuliegen.“ Das lag auch daran, dass sich Horkheim in den letzten Minuten des ersten Durchgangs im Angriff selbst schwertat. Die Murrtaler konnten so den Abstand wahren, hatten sogar die Chance auf Resultatsverbesserung, ließen aber einige gute Gelegenheiten liegen. So hieß es beim Seitenwechsel 13:15. Verdient für Horkheim, aber alles andere als eine Vorentscheidung.
Und in Durchgang zwei wendete sich das Blatt. „Wir sind gut herausgekommen“, freute sich Stephan Just und lobte seine Handballer vor allem für ihren defensiven Einsatz: „Die Teamleistung in der Abwehr war hervorragend.“ Davon profitierte auch Torwart Janis Boieck, der verstärkt in den Vordergrund rückte und den Horkheimer Werfern viele Würfe abkaufte. Fast hätte er auch noch vorne Akzente gesetzt, sein Weitwurf ging aber an den Pfosten. Glück für Horkheim, das hätte schon kurz nach der Pause der Ausgleich sein können.
Dieser ließ auch so nicht mehr lange auf sich warten. Der HCOB profitierte immens von seiner guten Abwehrarbeit. Binnen weniger Minuten wurde aus einem Zwei-Tore-Rückstand eine Drei-Tore-Führung. Beim Torjubel nach dem 22:19 von Lukas Rauh wackelte das Dach der Gemeindehalle, die Zuschauer sorgten längst für fantastische Heimspielatmosphäre. Und Gästecoach Oliver Heß fasste nach dem Schlusspfiff zusammen: „Die Minuten nach der Pause haben uns das Spiel gekostet.“ Die Hausherren traten in dieser Phase sehr dominant auf.
Auch danach agierte der HCOB den entscheidenden Tick abgeklärter. Nun in Führung liegend gab die Heimmannschaft diese nicht mehr aus der Hand. Ein Vorteil dabei war, dass sich immer wieder andere Akteure in den Vordergrund spielten und die Mannschaft so nur schwer auszurechnen war. Mal glänzte Tim Goßner als Abschlussspieler auf Außen, dann ging es erfolgreich über die Kreisspieler Lukas Rauh und Markus Dangers. Auch aus dem Rückraum trafen verschieden Akteure. Jan Forstbauer überzeugte mit Übersicht, Elias Newel setzte sich entschlossen durch, und Niklas Diebel ließ Horkheimers Keepern mit Würfen aus Reihe zwei keine Chance.
Die Gäste rannten deshalb immer einem Rückstand hinterher. Das kostete Kraft. Acht Minuten vor dem Ende waren sie beim 26:27 ein letztes Mal auf ein Tor dran, aber nur eine knappe Minute, dann verschafften sich die Murrtaler wieder Luft. Und weil die Spieler in den grünen Trikots in der Abwehr nicht nachließen, gewannen sie auch den einen oder anderen Ball, der es verkraften ließ, dass sich zum Ende hin Fehlwürfe im eigenen Angriff einschlichen. Zwei Tore Vorsprung waren es in den letzten Zügen der Partie aber immer. Das 31:28 durch Jan Forstbauer war die halbe Miete, Axel Goller machte den Deckel drauf, 32:29, der HCOB feierte den Derbysieg und die Tabellenführung.
Stimmen zum Spiel
HCOB-Trainer Stephan Just: „Die Halle hat dieses Spiel heute zu einem besonderen Derby gemacht. Es war ein packendes Spiel und es war alles drin. In der ersten Halbzeit hat uns Horkheim den Derbycharakter vorgemacht. Wir waren nicht so griffig und konnten froh sein, zur Pause nicht höher zurückzuliegen. In der zweiten Hälfte sind wir gut herausgekommen. Die Teamleistung in der Abwehr war hervorragend. Unser Torwart Janis Boieck hat wichtige Bälle gehalten.“
TSB-Trainer Oliver Heß: „Es war ein brutal enges Spiel. Wir haben eine überragende erste Halbzeit gespielt und eine super Abwehr gestellt. Wir haben viele einfache Tore erzielt und lagen zur Pause zurecht mit zwei Toren vorne. Die Minuten nach der Pause haben uns dann das Spiel gekostet.“
Rund ums Spiel
Der HCOB gastiert am kommenden Wochenende bei Aufsteiger TG Landshut, dann ist ein Wochenende spielfrei. Am 16. November geht es im nächsten Nachbarschaftsduell gegen den SV Salamander Kornwestheim.
Apropos Kornwestheim: Das Heimspiel der Lurchis gegen den TuS Fürstenfeldbruck wurde abgesetzt. Die Halle Ost war unbespielbar.