Die HCOB-Handballer starteten sehr stark in die Begegnung. Philipp Maurer nutzte die erste Chance zur Führung. Die Abwehr stand gut, ließ praktisch nichts zu. Als es einen Siebenmeter für Willstätt gab, wehrte Torwart Jürgen Müller den Wurf von Christopher Räpple ab. Die Murrtaler bauten ihre Führung auf 4:0 aus, wenig später hieß es 9:3 und 11:5. Die Mannschaft von Trainer Matthias Heineke hatte ihre Ambitionen auf einen Auswärtssieg eindrucksvoll unterstrichen.
Dann riss der Faden im Angriffsspiel. Die Murrtaler spielten sich weniger gute Chancen heraus, leisteten sich dafür technische Fehler. Die Willstätter profitierten in Form einiger Gegenstoßtreffer und witterten Morgenluft. Der Rückstand schmolz. HCOB-Trainer Matthias Heineke nahm eine Auszeit, die änderte am Spielgeschehen zunächst aber nichts. Der TVW kam in der 29. Minute auf 14:15 heran. Wichtig für die Gäste in dieser Phase: Timm Buck erzielte das wichtige 16. Tor für den HC Oppenweiler/Backnang, auf der Gegenseite sicherte Jürgen Müller mit einer Parade gegen Rückraumspieler Alexander Velz den Zwei-Tore-Vorsprung zur Pause.
Nach dem Seitenwechsel rückten die Abwehrreihen in den Mittelpunkt. Beim HCOB nahm Luis Villgrattner eine zentrale Rolle ein. Der Zugang vom VfL Gummersbach bildete gemeinsam mit seinen Mitstreitern einen kaum zu überwindenden Abwehrriegel. Willstätts Coach Ole Andersen versuchte es mit einem siebten Feldspieler, ohne dass sein Team dadurch entscheidend an Durchschlagskraft gewann. Sie erspielten sich durch diese Überzahl einige Würfe auf den Außenpositionen, die aber oft eine Beute von Jürgen Müller waren. Die Gäste hatten auf der Torwartposition Vorteile, zumal sich auch Stefan Koppmeier mit einem gewonnen Siebenmeterduell gut ins Spiel einbrachte.
Ergebnistechnisch bedeutete die gute Abwehrarbeit: Der HCOB gab seinen Vorsprung nicht mehr her. Weniger Vorsprung als die zwei Tore, die es zur Pause waren, wurden es nicht. Die Murrtaler brannten offensiv zwar kein Feuerwerk ab, setzten aber in den entscheidenden Momenten nach. 19:16, 22:18, es war immer ein bisschen Luft. Acht Minuten vor dem Ende gelang Tobias Gehrke ein Treffer mit starker Symbolkraft, als er mehrere Abwehrspieler stehen ließ. Er netzte nicht nur zum 25:20 ein, es gab auch noch eine Zeitstrafe für Felix Krüger. Auf der Gegenseite gewann Jürgen Müller ein weiteres Siebenmeterduell. Damit war das Match entschieden. Die HCOB-Handballer feierten einen wichtigen Auswärtssieg und haben nun 6:2 Punkte auf ihrem Konto.
Stimmen zum Spiel
HCOB-Trainer Matthias Heineke: „Wir hatten eine super Anfangsphase. In den ersten 20 Minuten waren wir im Angriff sehr konzentriert und in der Abwehr sehr stabil. Dann haben wir den Faden verloren und Willstätt hat das bestraft. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel mit der besseren Defensive und dem gewonnen Torwartduell auf unsere Seite gezogen.“
TVW-Trainer Ole Andersen: „Wir haben den Anfang verschlafen. Mit der Abwehr bin ich einigermaßen zufrieden. Aber wir haben zu viele freie Chancen vergeben. Wir sind derzeit nicht gut genug, um einer Mannschaft wie dem HC Oppenweiler/Backnang Paroli zu bieten.“
Rund ums Spiel
Tim Düren musste in der zweiten Halbzeit vom Spielfeld. Er hat sich eine Verletzung am linken Fuß zugezogen. Nun wartet man beim HCOB die Untersuchungen in den nächsten Tagen ab.
Am kommenden Samstag erwarten die Murrtaler den VfL Günzburg. Die Schwaben spielten an diesem Wochenende 24:24 gegen die TSG Söflingen, und das gemäß Ergebnisdienst „nach Verlängerung“. Ob es auch ein Siebenmeterwerfen gab, ist nicht bekannt. In Wirklichkeit war nach 60 Minuten Schluss, vermutlich hatte der Softwarebediener am Kampfgericht ein falsches Feld angeklickt und damit für die amüsante Einblendung gesorgt.