Aufregung in Konstanz. Die HSG führte im entscheidenden Gruppenspiel der Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga gegen den VfL Pfullingen mit 34:33. Acht Sekunden waren noch zu spielen. Die Gäste benötigten den Ausgleich, um in die Finalspiele einzuziehen. Konstanz wollte diesen mit aller Macht verhindern, um Gruppensieger zu bleiben und nicht als Zweiter auf Topfavorit 1. VfL Potsdam zu treffen. Die Schiedsrichter pfiffen an, VfL-Torjäger Lukas Fischer versuchte es mit der Brechstange, sein Wurf wurde geblockt. Der Abpraller landete bei Florian Möck. Pfullingens Kapitän entdeckte Paul Prinz mutterseelenallein am Kreis. Der fing das Zuspiel, netzte ein, ziemlich genau nach sieben Sekunden. Etwa eine Sekunde später ertönte die automatisiert an die Spielzeitmessung gekoppelte Schlusssirene, auf den Videoaufzeichnungen ist das ganz gut zu hören. Trotzdem verebbte der Jubel bei den Gästen, denn: Die Wettkampfrichter waren zur Ansicht gelangt, dass die Spielzeit beim Torerfolg schon abgelaufen gewesen sei. Also nahmen die Schiedsrichter den Arm wieder runter. Kein Tor, Sieg für Konstanz, entschieden sie. Warum genau, blieb ein wenig im Dunkeln, hinterließ in den interessierten Kreisen große Fragezeichen und bei Pfullingen erheblichen Frust. In Summe führt das jedenfalls zu folgendem Ergebnis: Die HSG Konstanz trifft in den entscheidenden Spielen um den Aufstieg nun auf den Nordzweiten Wilhelmshavener HV, und die SG Pforzheim/Eutingen – am letzten Spieltag nicht im Einsatz und Profiteur des Pfullinger Nicht-Tores – misst sich mit dem 1. VfL Potsdam. Wobei, ganz sicher ist es noch nicht. Pfullingen kündigte nämlich an, Einspruch einlegen zu wollen. Bleiben zwei Fragen. Erstens: Tun sie es wirklich? Und wenn ja, dann zweitens: Kommt das Bundessportgericht zur Ansicht, dass ein spielentscheidender Regelverstoß eines Schiedsrichters, Zeitnehmers oder Sekretärs vorlag, oder war es „nur“ eine fehlerhafte Tatsachenfeststellung?
Riesendebatte um sieben oder acht Sekunden
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