Mit einem Sieg wären die Bietigheimerinnen so gut wie durch gewesen. Dementsprechend ambitioniert starteten sie in die Partie, nach wenigen Minuten lag die SG mit 5:1 vorne. HCOB-Trainerin Judit Lukács nahm eine Auszeit. Die brachte aber erst mit einiger Verzögerung eine Verbesserung und wirkte auch nicht sehr lange. „Die Abwehr stand nicht, vorne hatten wir verzweifelte Würfe“, fand die Trainerin. Nachdem die HCOB-Frauen bis zur 19. Minute wieder auf zwei Tore dran waren, fingen sie sich in den Minuten vor der Pause einige Gegentore ein. Immerhin traf Melanie Mundinger fast mit der Sirene noch zum 11:17, so waren es nur sechs und keine sieben Tore Rückstand. Trotzdem sah alles nach einem Heimsieg aus.
Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts dominierte die SG, beim 19:11 durch die zehnfache Torewerferin Lisa-Marie Berz schien eine Art Vorentscheidung gefallen. Die Gäste bewiesen aber im gleichen Maße Kampfgeist und Cleverness. Sie spielten nun viel geduldiger, kamen Tor um Tor näher heran. Die Abwehr stand ebenfalls besser, Torfrau Alisia Mäule hielt hervorragend. Beim 18:20 durch Anna Rosenke schien die Wende möglich, es waren auch noch 16 Minuten auf der Uhr. Allerdings schien Bietigheim das Geschehen wieder in den Griff zu bekommen, setzte sich nochmals auf 23:18 ab. Doch die Gäste hatten nun ihre Chance gewittert, ließen nur noch wenige Gegentore zu und spielten vorne gute Chancen heraus. Die Schiedsrichter entschieden zudem sieben Mal Siebenmeter. Anna Hug nutzte alle Gelegenheiten, eine davon führte zum Ausgleich nach 53 Minuten (24:24).
Zweimal legte Bietigheim noch vor, der HCOB glich aber jeweils postwendend aus, der Einsatz einer siebten Feldspielerin funktionierte gut. Nach einer Auszeit wurde wieder Anna Hug in Szene gesetzt. Sie sorgte in der 58. Minute für die erste Führung. Nach dem Bietigheimer Ausgleich hatten beide Mannschaften die Möglichkeit zum Siegtor. Viktoria Lukács nutzte die letzte davon. Sie warf den Ball über zwei Verteidigerinnen hinweg direkt unter die Latte zum Siegtreffer ins Tor. „Wir haben genau im richtigen Moment geführt“, sagte Trainerin Judit Lukács und ergänzte: „Diese Achterbahn war eines der emotionalsten Erlebnisse, seitdem ich Trainerin bin.“ Die HCOB-Frauen verbleiben auf Platz zwei, haben nur noch zwei Punke Rückstand und beide Teams haben noch drei Spiele.
SG BBM Bietigheim II: Janina Berner, Celina Gasior (Tor), Stefanie Schulz (1), Tonka Vnucec (1), Melanie Mayer (3), Lillian Roith (2), Leni Höhn (2), Anne Gassner, Janina Gassner (2/1), Lisa-Marie Berz (10/6), Helena Jooß (3), Jessica Bäuerle (3). – HC Oppenweiler/Backnang: Alisia Mäule, Paula Heitzler (Tor), Diana Reibl, Natalie Straub, Denise Schaber, Melanie Mundinger (1), Male Schütz, Viktoria Lukacs (4), Anna Hug (11/7), Sofie Heitzler (4), Lea Soffel (2), Rabea Rauh, Anna Rosenke (4), Sina Reibl (2). – Schiedsrichter: Stephan Fähnle (Königsbronn) und Axel Hoffmann (Herbrechtingen). – Zuschauer: 80.