Jochen Bartels, der Sportliche Leiter beim HCOB, macht mit Blick aufs Handballerische deutlich: „Wir hätten gerne mit beiden weitergemacht.“ Florian Frank und Philipp Maurer sind allen im Verein nicht nur ans Herz gewachsen, sondern sind auch wertvolle Stützen der Mannschaft. Aber der HCOB verfolgt ambitionierte Ziele. Das geht für die Sportler mit hohem zeitlichem Aufwand einher, fast täglich stehen Einheiten auf dem Programm, mit dem Team und individuell. Die Athleten müssen dies mit ihren privaten und beruflichen beziehungsweise studentischen Beanspruchungen in Einklang bringen. Im Falle von Philipp Maurer und Florian Frank gestaltete sich das bereits in der jüngeren Vergangenheit zunehmend nicht einfach.
Florian Frank, seit Kindesbeinen fest im HCOB-Stammverein TV Oppenweiler verankert und seit 2009 fast durchgängig in der ersten Mannschaft am Ball, erklärt, „dass es immer schwieriger wird, die Balance zwischen Beruf und Handball zu finden.“ Zuletzt verpasste er sogar das Spiel gegen Kornwestheim. „Der Fokus geht mittlerweile mehr in Richtung Beruf“, sagt der Linksaußen. „Zugleich ist der Aufwand für den Handball hier beim HCOB gestiegen. Man braucht, um erfolgreich zu sein, aber 100 Prozent Fokus auf das Ziel und auf das Sportliche.“ Das sei auf Dauer nicht mehr zu bewerkstelligen.
Philipp Maurer ist bei seinen Überlegungen zu ähnlichen Schlüssen gekommen. „Ich habe mich beruflich weiterentwickelt und bin stark eingespannt“, sagt der 2013 aus Horkheim gekommene Außenspieler und ergänzt: „Irgendwann wird die Zeit sehr knapp und die Belastung für Kopf und Körper immer höher.“ Die Prioritäten verschieben sich, hat Philipp Maurer festgestellt. Er ergänzt mit einem Lachen: „Ich lasse nun gerne die Jüngeren übernehmen.“ Der Abschied aus dem Drittligateam fällt ihm nicht leicht: „Es macht unheimlich viel Spaß und ich bin gern Teil dieser Mannschaft.“ Florian Frank teilt diese Gefühlslage: „Ich hätte gerne noch weitergemacht, wir haben Erfolg. Es war nicht leicht, diese Entscheidung zu treffen.“
Jochen Bartels, der Sportliche Leiter, ahnt schon, dass die Momente bei den Verabschiedungen im Anschluss an diese Runde – idealerweise geht sie inklusive Aufstiegsrunde bis in den Juni – emotional ausfallen werden. „Beide haben eine Ära in unserem Verein geprägt und werden uns in der Mannschaft nicht nur sportlich, sondern auch menschlich fehlen“, sagt Jochen Bartels. Er verweist darauf, „dass die beiden das Feel-Green-Gen intensiv verinnerlicht haben“ und äußert seine Erwartungen an Mitspieler des Duos: „Künftig werden das andere vorleben müssen.“ Einen Club ohne Florian Frank und Philipp Maurer will und kann sich Jochen Bartels nicht vorstellen: „Wir hoffen, dass sie unserem Verein erhalten bleiben.“
Veränderung im rechten Rückraum
Eine personelle Veränderung wird es beim HCOB auch im rechten Rückraum geben. Bei Lukasz Orlich steht im Sommer nach einem Jahr im grünen Trikot der Abschied bevor. Der Handballer, der aus der zweiten polnischen Liga zum HCOB gekommen war, habe nach Ansicht von Jochen Bartels immer wieder gezeigt, „welches Potenzial er hat“, allerdings sei diese Entwicklung nicht so vorangeschritten, wie man es sich auf Dauer erhofft hatte. „Trotzdem bin ich sicher, dass uns Lukasz auf unserem Weg in den nächsten Wochen und Monaten eine Menge helfen wird“, ergänzt Jochen Bartels. Mit Luis Foege von der HSG Konstanz hat der HCOB für die kommende Runde bereits einen neuen Spieler für den rechten Rückraum verpflichtet.